Um nun die Brücke zur Prozessfähigkeitsuntersuchung zu schlagen, welche in der Industrie für die MSA üblicherweise verwendet wird, ist bei unserem Messmittel eine Distanz zwischen zwei Punkten unser "Normal". Das Normal sollte eine Präzision von Faktor 10 (besser Faktor 20) gegenüber der gewünschten Messgenauigkeit aufweisen. Das übliche Verfahren untersucht die Genauigkeit und Wiederholpräzision eines Messsystems, indem das Normal fünfzigmal (mindestens 25-mal) gemessen wird. Üblicherweise wird das Normal dabei nach jeder Messung wieder zurückgesetzt. Wir verwenden als Normal die Distanzen von Punkten über das ganze Bildfeld und bleiben im gleichen Bild. Um die Positionsänderungen der Messnormale zu ersetzen, nehmen wir zusätzlich mehrere Messbilder auf, eine Vorgehensweise, die von Auditoren üblicherweise akzeptiert wird.
Basierend auf der Standardabweichung der Messwerte und der systematischen Messabweichung werden dann die sogenannten Indizes Cg und Cgk berechnet. Letztere beschreiben das Verhältnis von Standardabweichung zu Messtoleranz. Dabei sollte ein Wert von 1,33 und größer herauskommen, welcher vier Standardabweichungen entspricht. Sehr anspruchsvolle Messtechnikfirmen fordern "Six Sigma" also "6 Standardabweichungen", was einem Wert von 2,0 und mehr entspricht.
Diese Begriffe sollten bekannt sein, da die entsprechenden Werte üblicherweise von einem Auditor im Messmittelbereich, zusätzlich zum Nachweis der verwendeten Messmittel, und gegebenenfalls dem Messprotokoll, abgefragt werden.